06.04. – 08.04.2021 Neda-Wasserfälle und Lousios-Schlucht
Allmählich bin ich weiter nach Norden gefahren. Auf diesem Weg habe ich mich dann für meinen Heimweg auch mit Olivenöl eingedeckt, was ich bei meinen Freunden von der 2. Olivenernte gekauft habe. Aus der Zeit der 2. Ernte wusste ich noch, dass es dort in der Nähe Wasserfälle geben musste, denn ich habe dort öfter ein Schild gesehen. Diesmal hatte ich genug Zeit, das Wetter war bestens und ich bin den Wegweisern in Richtung Neda-Wasserfällen nachgefahren. Im 30er Tempo ging es die kurvenreichen kleinen Bergstraßen vorwärts. Die letzten 3 Kilometer waren Schotterpiste, ich konnte fast bis an den Fluss Neda heranfahren und hatte dann nur noch einen sehr kurzen Weg zu Laufen, bis ich an den Wasserfällen war. Noch schnell ein Handtuch eingepackt und los ging’s zu den Wasserfällen. Es gibt einen oberen, einen mittleren und einen unteren Wasserfall. Der obere Wasserfall war perfekt zum Baden geeignet, wenn man ein wenig an das kalte Wasser gewöhnt ist 😉 Den unteren Wasserfall konnte ich nur erahnen, denn dieser ging noch einmal gut 10 Meter tief in die Schlucht hinunter und der Weg dahin war alles andere als sicher, das habe ich mir dann erspart.
Nach der erfrischenden Abkühlung bin ich zurück zum Auto und weiter zur Lousios-Schlucht nach Dimitsana gefahren. Von hier aus kann man bis nach Stemnitsa durch die Schlucht laufen. Meinen Stellplatz für die Nacht hatte ich in Paleochori in einem kleinen Dorf unterhalb von Dimitsana, von hier aus bin ich dann am nächsten Morgen auch losgelaufen. Es kam auf meiner Reise bislang noch nie vor, dass ein Hund derart aggressiv auf mich zuging, aber in Paleochori gibt es einen Hund, der es irgendwie auf mich abgesehen hatte… Bellend und knurrend kam er auf mich zu, ich konnte ihn mit meinem Wanderstock abhalten von weiteren Annäherungen oder Beißen. Der Besitzer kam einige Sekunden später raus, aber konnte den Hund nicht wirklich in Schach halten. Ich konnte dann im Rückwärtsgang und Wanderstock in Ausholposition meinen Weg fortsetzen. Naja danach ging es entspannt weiter, der Weg war erstmal gut markiert, bis es dann teils über kleine Steine in einem Bach ging oder auch durchs Wasser, da es stellenweise nicht anders möglich war. Der Weg ging weiter am Fluss entlang, durch Wälder und nach und nach kommt man an den verschiedenen Klöstern vorbei, die auf dem Weg liegen. Als erstes Kloster, musste ich durch das neue Philosophenkloster, um meinen Weg fortzusetzen. Hier habe ich zumindest jemand den Hof kehren sehen, ob das Kloster noch bewohnt ist, hat sich mir nicht erschlossen. Weiter ging es abwärts ins Tal, bis ich einige Minuten später zum alten Philosophenkloster von 963 n.Chr. gekommen bin. Hier war wieder etwas Treppensteigen angesagt. Dieses Kloster ist, wie viele in Griechenland, komplett in die Felswand eingearbeitet und der Platz zwischen der Wand und den damals erbauten Mauern recht beengt. Der Blick ins Tal war allerdings sehr beeindruckend.
Und da ging es auch schon weiter in Richtung Stemnitsa, was immer noch mein Ziel war. Das letzte Kloster „Ayos Ioannis Prodromos“ auf dem Weg ist auch das größte und so wie es aussah zum Großteil noch bewohnt. Von da an ging es den weiteren Weg nur noch bergauf, bis ich nach etlichen weiteren Kilometern das Dorf Stemnitsa erreicht habe. Angekommen bin ich dort ca. gegen 15 Uhr. Ein Rückweg zu Fuß hätte mich sicher noch einmal 3 Stunden gekostet. Ich war nach der Wanderung recht platt und habe mich für die faule Variante entscheiden. Unterwegs gab es immer wieder Schilder, auf denen man sich ein Taxi bestellen konnte. Ich habe mir dann in Stemnitsa ein Taxi zurück nach Paleochori bestellt und mich dann zurückfahren lassen, man muss sich ja auch mal was gönnen 😉