16.04. – 22.04. Klettern in Varasova und Kleisoura und meine erste Panne
Nach unerwartet langer Zeit auf Peloponnes war es jetzt Zeit Abschied zu nehmen und langsam weiter in nördliche Richtung aufzubrechen. Von Peloponnes auf das Festland zurück direkt im Norden kann man über eine große Brücke fahren mit Bezahlung einer Mautgebühr oder man hat etwas mehr Zeit und nimmt die Fähre, die ca. die Hälfte der Maut gekostet hat. Da ich nicht auf der Flucht war, habe ich die Fähre genommen.
Direkt an der Küste bei Kryoneri liegt das Klettergebiet Varasova. Der Fels hat sich hier von seiner grauen und orangenen Seite gezeigt und die Struktur war teils sehr zerklüftet, was das Klettern sehr abwechslungsreich gemacht hat. Die Ziegen hatten etwas weiter östlich und noch näher am Meer auch ihren Spaß beim Klettern, wobei das eher Alltag war 😀 Zumindest sahen die Ziegen da am Fels recht entspannt aus. Das Wetter hat an diesem Platz leider nicht ganz mitgespielt und ich hatte dort nur so einen kompletten Klettertag, die anderen Tage war es ein Mix aus Regen oder Regen mit viel Wind…
Nach ein paar Tagen Varasova sollte es weiter gehen in das nächste Klettergebiet Kleisoura, gar nicht so weit entfernt. Nach einem kurzen Einkauf in Mesolongi bin ich ans Auto und wollte gerade losfahren, als mich ein Grieche wild gestikulierend unter mein Auto zeigend auf irgendwas hinweisen wollte. Das konnte nix Gutes bedeuten…. Ich bin wieder aus dem Auto raus, hab drunter geschaut und ein Tröpfeln von Kühlwasser wäre noch harmlos gewesen, es war mehr ein Laufen aus Richtung Wasserpumpe. Ohje dachte ich mir. Nach langem Gucken, Suchen und beobachten, wie das Kühlwasser immer weiter auslief war mir klar, hier kann ich selber nichts weiter machen, ein Abschleppdienst musste her. Ich habe die ganze Aktion über meinen Schutzbrief der KFZ-Versicherung laufen lassen. Es lief alles ziemlich glatt ab. Nach gut einer Stunde war ein Abschlepper da, hat mein Bus angehängt und es ging in die nächst größere Werkstatt, die allerdings wieder in Patras, auf Peloponnes lag. Ich durfte nicht als Beifahrer mitfahren und mir wurde ein Taxi gerufen, Pandemiebedingt. Über Nacht stand ich dann erstmal auf dem Parkplatz des Abschleppdienstes in Patras, da die Werkstatt um 18 Uhr schon geschlossen war, das heißt es sollte am nächsten Morgen erst dorthin gehen. Wie vereinbart ging es dann am nächsten Morgen wieder per Abschlepper in die Werkstatt, lustigerweise durfte ich dann als Beifahrer mitfahren 😀 In der Werkstatt wurde ca. eine halbe Stunde nach Ankunft schon angefangen am Bus zu schrauben, zwischendrin gab ein einige Verzögerungen wegen Teileverfügbarkeit, denn es musste eine neue Wasserpumpe samt beider Gehäuseteile her. In der Zwischenzeit konnte ich das WLAN nutzen, ein wenig Bilder sortieren und am Blog weiterarbeiten. 14 Uhr war der Bus fertig und ich konnte weiterfahren. Das ging doch schneller als erwartet und lief alles reibungslos ab. Perfekt! Nun durfte ich noch ein zweites Mal mit der Fähre von Patras aus Peloponnes verlassen, diesmal bei sonnigem Wetter, wo es dann auch das schönere Foto von der Brücke gibt.
Im Klettergebiet Kleisoura am Parkplatz angekommen, war auch schon der Rest meiner bisherigen Reiseklettergruppe vor Ort und fleißig am Klettern. Leider gab es auch hier schon die erste Horrornachricht, denn es wurde in 2 Busse eingebrochen und Geldbörse bzw. Bargeld gestohlen. Irgendwie scheint hier grad ein böser Geist in der Gruppe sein Unwesen zu treiben…Sehr ärgerlich, dennoch nur materielle Sachen und alles ersetzbar. Unser Stellplatz lag ca. 10km vom Klettergebiet entfernt am Lysimachia-See. Ein wunderschöner See, der mir auch wieder perfekt als Fotomotiv am Abend gedient hat. Hier habe ich mich mal wieder an Langzeitbelichtungen probiert. Am See kamen täglich Einheimische vorbei, es gab nette Gespräche und wieder Geschenke in Form von Oliven, Olivenöl und Zitrusfrüchten. Offensichtlich gab es davon nicht nur auf Peloponnes genügend. Nach einem Pausentag haben wir uns auf einen Tag Klettern beschränkt, da die Gefahr zu groß war, dass am Parkplatz noch einmal gestohlen wird. Die Felswände hatten auch hier eine zerklüftete Struktur, die in einem breiten Dach geendet ist, zumindest in den Schwierigkeitsgrad, die ich klettern kann. Das Klettern an sich hat auch hier wieder sehr viel Spaß gemacht, nur das Gefühl im Hinterkopf, hier beklaut zu werden, hat die Stimmung etwas gedrückt.